
Tumorbehandlung durch Verschluss der Arterien (Embolisation)
Tumoren sind Gewebemassen, die durch unkontrolliertes Zellwachstum entstehen und für ihre Ernährung auf einen intensiven Blutfluss angewiesen sind. Die Behandlung durch Verschluss der Arterien (Embolisation) blockiert die Blutgefäße, die den Tumor versorgen, und stoppt so dessen Wachstum oder lässt ihn schrumpfen. Diese von interventionellen Radiologen angewandten Behandlungsmethoden sind minimalinvasive und wirksame Optionen ohne chirurgischen Eingriff.
Was ist eine Embolisation?
Embolisation ist ein Verfahren, bei dem die Arterien, die einen Tumor versorgen, mit speziellen Substanzen blockiert werden. Dadurch wird der Blutfluss zum Tumor unterbrochen, sodass Sauerstoff und Nährstoffe nicht mehr gelangen. Die Tumorzellen können sich nicht mehr ernähren, was dazu führt, dass sie schrumpfen oder absterben.
Bei welchen Tumoren wird es angewendet?
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Lebertumoren: Wird bei primärem Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom) und metastatischen Tumoren in der Leber angewendet.
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Nierentumoren: Besonders zur Verkleinerung des Tumors vor einer Operation eingesetzt.
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Uterusmyome: Auch wenn sie keine Krebserkrankung sind, kann eine Embolisation zur Verkleinerung großer und schmerzhafter Myome durchgeführt werden.
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Knochentumoren: Zur Schmerzbekämpfung und Tumorverkleinerung eingesetzt.
Embolisationstherapie mit Interventioneller Radiologie
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1. Tumorembolisation (TAE – Transarterielle Embolisation)
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Wie wird sie durchgeführt?
Ein dünner Katheter wird über die Leiste in die Arterie eingeführt und zu den Blutgefäßen geleitet, die den Tumor versorgen. Anschließend werden Embolisationsmittel (Partikel, Mikrokügelchen oder Klebstoffe) injiziert, um die Gefäße zu verschließen und die Blutzufuhr zum Tumor zu unterbrechen. -
Vorteile:
Der Eingriff erfolgt ohne chirurgische Schnitte, lediglich über die Leiste, und die Heilungszeit ist kurz. -
2. Kombination mit Chemotherapie (TACE – Transarterielle Chemoembolisation)
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Wie wird sie durchgeführt?
Dem Embolisationsmittel werden Chemotherapeutika zugesetzt und direkt in den Tumor eingebracht. Diese Methode zerstört die Krebszellen gezielter und schont gleichzeitig das gesunde Gewebe. -
Vorteile:
Bietet im Vergleich zur systemischen Chemotherapie eine stärkere und gezieltere Behandlung. -
3. Embolisation mit radioaktiven Mikrokügelchen (TARE – Transarterielle Radioembolisation)
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Wie wird sie durchgeführt?
Radioaktive Mikrokügelchen werden in die Blutgefäße injiziert, die den Tumor versorgen. Diese Kügelchen verschließen die Gefäße und zerstören den Tumor zusätzlich von innen durch Strahlung. -
Vorteile:
Besonders wirksam bei Lebertumoren und verursacht nur minimale Schäden am umliegenden Gewebe.
Warum Embolisation durch interventionelle Radiologie?
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Minimal-invasiv: Wird über kleine Einstiche durchgeführt – ohne große chirurgische Schnitte.
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Weniger Schmerzen und schnelle Genesung: Die Patienten können innerhalb kurzer Zeit in ihr normales Leben zurückkehren.
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Gezielte Behandlung: Da nur die Blutgefäße verschlossen werden, die den Tumor versorgen, bleibt das gesunde Gewebe unversehrt.
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Kombinierbar mit anderen Therapien: Kann zusammen mit Chemo- oder Strahlentherapie eingesetzt werden, um die Wirksamkeit der Behandlung zu steigern.
Nebenwirkungen und Risiken der Embolisation
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Vorübergehende Schmerzen und Fieber: Können nach dem Eingriff einige Tage anhalten.
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Übelkeit und Erbrechen: Treten besonders nach einer Leberembolisation auf.
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Infektionsrisiko: In seltenen Fällen kann sich an der Kathetereinstichstelle eine Infektion entwickeln.
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Postembolisationssyndrom: Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit und leichtes Fieber können auftreten, klingen jedoch meist nach kurzer Zeit wieder ab.
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Nicht zielgerichtete Embolisation: Beeinträchtigung der Blutversorgung von unbeabsichtigten Geweben.
Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?
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Plötzliche und starke Schmerzen
Hohes Fieber und Schüttelfrost
Blutungen oder Schwellung an der Kathetereinstichstelle -
Diese Anzeichen können auf Komplikationen hinweisen. Es ist wichtig, umgehend Ihren Facharzt für interventionelle Radiologie zu kontaktieren.